Eine schillernde Persönlichkeit: Der Eisvogel ist unser Vogel des Jahres

Auch wenn sein Name vielleicht etwas anderes vermuten lässt, der Eisvogel ist kein Freund von eisigen Temperaturen. In unserem kleinen Porträt erfährst Du alles, was Du sonst noch über das außergewöhnliche Tier wissen musst.

Das Federkleid des Eisvogels (Alcedo atthis) ist eines der spektakulärsten, das man in Mitteleuropa zu sehen bekommt. Das knallige Blau, welches den Kopf und die Flügel des Vogels dominiert, harmoniert perfekt mit der orange-roten Bauchpartie des Tieres, und die an kleine Eisschollen erinnernden weißen Flecken des Gefieders runden den beeindruckenden Gesamteindruck ab. Nicht ohne Grund wurde der Eisvogel in den 1990er Jahren in Deutschland zum Star, als er als Protagonist eines TV-Spots einer Bierfirma zu einem äußerst gern gesehenen Gast auf den heimischen Fernsehbildschirmen avancierte.

Schnell wie der Blitz

Wie viele große Stars ist auch der Eisvogel mit durchschnittlich 17-19 Zentimetern eher klein gewachsen. Leicht überdimensioniert wirkt dagegen sein Schnabel, der bei den Männchen komplett schwarz ist und bei den Weibchen an der Unterseite rot schimmert.

Im Volksmund trägt der Eisvogel auch die Namen „fliegender Edelstein“ oder „blauer Blitz“. Ersterer basiert selbstverständlich auf seiner ansprechenden äußeren Erscheinung, letzterer ist dagegen auf seine außergewöhnlichen Fähigkeiten bei der Jagd zurückzuführen: Der Eisvogel ernährt sich neben Insekten und Kaulquappen von bis zu 12 Zentimeter großen Fischen. Auf diese schießt er in Sekundenschnelle im Sturzflug herab, sodass diesen keinerlei Chance zum Entkommen bleibt. Im Anschluß werden die Fische dann in einem Stück verschlungen, und ihre nichtverdaulichen Überreste werden – wie man es zum Beispiel auch von Eulen kennt – einige Zeit später als Gewölle wieder ausgewürgt.

Um seine Nahrungsversorgung zu gewährleisten, siedelt sich der Eisvogel zumeist an klaren fließenden oder stehenden Gewässern an. In städtischen Gebieten lässt sich der eher menschenscheue Vogel mit etwas Glück in der Nähe von Teichanlagen oder Bächen beobachten. Neben seinem besonderen Aussehen kannst Du ihn auch an seinen charakteristischen „Thjii-Thjii“-Rufen erkennen.

Warum heißt der Eisvogel eigentlich Eisvogel?

Die Herkunft des Namens des Vogels gilt als umstritten. Einige Experten sind überzeugt, dass der Name Eisvogel auf das altdeutsche Wort „eisan“ zurückzuführen ist, welches „schillern“ bzw. „glänzen“ bedeutet. Es gibt aber auch die Vermutung, dass der Name im Zusammenhang mit dem Wort „Eisen“ steht. Auch dies klingt plausibel, denn das Gefieder des Tieres erstrahlt sowohl in Stahlblau als auch in Rostrot. Ausschließen lässt sich die Annahme, dass der Name des Tieres auf dessen besondere Liebe für niedrige Temperaturen zurückzuführen sei, denn der Eisvogel hasst die Kälte. In harten Wintern kann es vorkommen, dass die Population des Eisvogels sich regional um bis zu 80 Prozent reduziert, da die Tiere aufgrund von zugefrorenen Gewässern entweder verhungern oder schlichtweg erfrieren. Glücklicherweise ist die Spezies jedoch dazu in der Lage, innerhalb von einigen Jahre ihren ursprünglichen Bestand wieder herzustellen, denn zwischen Ende März und Ende August kann der Vogel bis zu 5 Bruten bewerkstelligen, bei denen er jeweils 6-7 Eier legt. Interessant ist dabei, dass der Eisvogel keine klassischen Nester baut, sondern sogenannte Brutröhren für die Geburt anlegt. Für diese gräbt er bis zu 80 Zentimeter lange Tunnel in Uferböschungen und Steilwänden aus Lehm oder Sand, an deren Enden die Jungvögel dann häufig von den Männchen mit Nahrung versorgt werden, während die Weibchen an einem anderen Ort bereits neue Eier ausbrüten.

Der Vogel des Jahres

Bei der von LBV und NABU regelmäßig veranstalteten Wahl zum Vogel des Jahres gehört der Eisvogel in jedem Jahr zu den Favoriten. 1973 und 2009 konnte er sich den Titel bereits sichern, und auch in diesem Jahr, in dem sich erstmals Vogelfreunde und Vogelfreundinnen aus ganz Deutschland beteiligen konnten, hat er es in die Endauswahl geschafft. Unsere Stimme hat er bereits erhalten. Vielleicht hast auch Du Lust, den Eisvogel nach den bitterkalten Januar- und Februartagen mit Deiner Stimme zu unterstützen. Über den Link (https://www.vogeldesjahres.de/?ref=header) gelangst Du direkt zur Abstimmung.

Autor: Tim

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