Gärtnern in der Stadt – Nachhaltig entspannend

Salatköpfe auf dem Balkon, Radieschen auf der Fensterbank und Kürbisse im Gemeinschaftsgarten um die Ecke. Immer mehr Stadtmenschen bauen heutzutage ihr eigenes Obst und Gemüse an. Hier erfährst du alles über den Urban-Gardening-Trend, der nicht nur für die Umwelt, sondern auch für Körper und Geist eine Wohltat ist.

Diejenigen unter Euch, die schon einmal Zucchini-Spaghetti aus selbstangebauten Zucchini oder einen knackigen Salat aus dem eigenen Garten gegessen haben, wissen bestimmt, wie viel besser Gemüse schmecken kann, wenn man es selbst angepflanzt, danach wochenlang umsorgt und am Ende voller Stolz geerntet hat. Doch das tolle Aroma des selbstgezogenen Gemüses ist nicht der einzige positive Effekt der Gartenarbeit. Der Anbau und die Ernte von Nutzpflanzen ist eng mit der Sesshaftwerdung der Menschheit verbunden und löst bei den meisten von uns ein tiefes Gefühl der Ruhe und Zufriedenheit aus. Außerdem sind wir bei der Gartenarbeit an der frischen Luft, betätigen uns körperlich und sind im direkten Kontakt mit der Natur. Wissenschaftler haben herausgefunden, dass nur dreißig Minuten Gartenarbeit die Stresshormone im Körper deutlich reduzieren, und in immer mehr medizinischen Einrichtungen lassen sich Therapiegärten finden, in denen die Patienten harken, gießen und säen können. Bei der Gartenarbeit entspannen wir, können unsere Alltagssorgen vergessen und werden buchstäblich „geerdet“. Doch was sollen gestresste Stadtmenschen tun, die über keinen eigenen Garten verfügen?

Salat aus Balkonien

Wenn wir produktiv sind, steigert dies unser Selbstwertgefühl und hebt unsere Stimmung, daher hat auch das Kultivieren von nur wenigen Pflanzen bereits positive Auswirkungen. Wer einen Balkon hat, der kann dort einen prima Kräutergarten anlegen. Salat und Topinambur in Bio-Qualität lassen sich auch von Hobbygärtnern ohne einen grünen Daumen kinderleicht in einem größeren Topf oder in einem Hochbeet aus dem Baumarkt anpflanzen. Auch eine Fensterbank – am besten in Südlage – kann ein geeigneter Ort für ein kleines Gartenprojekt sein. Wer einmal Radieschen in einem Pflanzenkasten in den eigenen vier Wänden hochgezogen hat, der greift so schnell nicht wieder bei der Discounterware zu, denn diese kann weder preislich noch geschmacklich mit dem selbstangepflanzten Gemüse mithalten.

Regional, saisonal, sozial

Wer sich durch die räumlich Begrenztheit einer Wohnung in seinen Ambitionen beschränkt fühlt, der findet heutzutage in den meisten größeren Städten viele Möglichkeiten, sich botanisch zu verwirklichen. Der Schrebergarten war vor noch nicht allzu langer Zeit das Sinnbild kleinbürgerlicher Spießigkeit. Dies hat sich in den letzten Jahren gravierend geändert. Immer mehr Hipster und junge Familien besiedeln die grünen Oasen im Großstadtdschungel und pflanzen dort ihr eigenes Obst und Gemüse an. Die Wartezeit auf eine Parzelle beträgt in Städten wie Köln, Berlin und Hamburg häufig mehrere Jahre. Wem dies zu lang ist, der sollte einmal auf die Webseite datschlandia.de schauen. Diese hat es sich zur Aufgabe gemacht, Kleingarten-Pächter und Saison-Gärtner kostenfrei zusammenzubringen. Viele Kleingärten, Datschen und Schrebergärten werden nur unregelmäßig genutzt. Darüber hinaus sind gerade die älteren Pächter teilweise körperlich nicht mehr dazu in der Lage, Beete und Grünflächen in Stand zu halten und freuen sich darüber, wenn junge Familien an einem Tag am Wochenende vorbeischauen, um den Rasen zu mähen, Äpfel oder Kirschen zu ernten und frisches Gemüse anzupflanzen. Ein tolles Projekt, welches Jung und Alt zusammenbringt und dazu noch gut für die Umwelt ist, da jedes selbstangebaute Obst oder Gemüse nicht aus dem In- oder Ausland herbeigeschafft und in Plastik verpackt wird. Schau gleich mal nach, vielleicht gibt es auch in Deiner Nähe jemanden, der Deine Hilfe braucht und im Gegenzug sein kleines, grünes Paradies mit Dir teilt.

Urbanes Gärtnern

Urban-Gardening-Projekte wie die Prinzessinnengärten in Berlin sprießen in den letzten Jahren wie Pilze aus dem Boden. Hierfür werden brachliegende Flächen zu Gemeinschaftsgärten umfunktioniert und kollektiv bepflanzt. Das urbane Gärtnern ist sehr angesagt und so beschäftigt zum Beispiel die deutsche Hauptstadt mittlerweile einen eigenen Urban-Gardening-Beauftragten. Andere Metropolen ermuntern ihre Einwohner dazu, in öffentlichen Parks Karotten oder Gurken anzubauen und stellen dafür sogar kostenlos Schaufeln, Harken und Gießkannen zur Verfügung. Eine eindrucksvolle Entwicklung, denn an solchen Orten können ausgepowerte Erwachsene ein wenig Entspannung finden und zur Ruhe kommen, während ihre Kinder lernen, wie die Knollen aussehen, aus denen man Pommes macht.

Autor: Tim

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Und wie nennen wir das Ganze?

Wir sind sehr froh, dass wir uns 2013 für den Namen Zwitscherbox entschieden haben! Und nicht für die unzähligen Alternativen, die wir zu dieser Zeit auf allem Möglichen notierten. Eine kleine Kostprobe:

2021-11-19T10:57:39+01:00

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