Unser TV-Tipp: „Singvögel – Die goldenen Stimmen von Singapur“
Ein Vogel, der so viel kostet wie ein Sportwagen, wo gibt es denn so was? Die Antwort lautet: in Singapur. Die GEO Reportage „Singvögel – Die goldenen Stimmen von Singapur“ zeichnet ein Porträt des vogelbegeisterten Stadtstaates in Südostasien und führt uns hinter die Kulissen eines Gesangswettbewerbs, bei dem ausschließlich gefiederte Teilnehmer an den Start gehen.
Singapur – das Land der Vogelverrückten
In Singapur finden nicht nur regelmäßig Vogelgesangswettbewerbe statt, es gibt dort auch eine Vielzahl von Vogelclubs mit mehreren tausend Mitgliedern. Besonders die Männer des Stadtstaates sind regelrechte Vogelnarren. Sie verbringen häufig jede freie Minute mit ihren Tieren und bereiten diese mit viel Leidenschaft auf die großen Wettkämpfe am Wochenende vor. Die Vogelverrücktheit in Singapur geht so weit, dass für die besten gefiederten Sängerknaben deutlich über 100.000 Singapur-Dollar gezahlt werden. Als besonders wertvoll und beliebt gelten die Sperbertauben, deren Gesang sowohl von den Preisrichtern als auch vom Publikum über alle Maßen geschätzt wird.
In der GEO Reportage „Singvögel – Die goldenen Stimmen von Singapur“ verfolgt die Filmemacherin Cordula Stadter den Taxifahrer Amir mit der Kamera. Dieser gesteht zu Beginn, dass er und einige seiner Freunde geradezu süchtig nach den gefiederten Tieren seien und dass er von Zeit zu Zeit kleine Notlügen erfinden müsse, um seine Frau nicht gegen sich aufzubringen, wenn er schon wieder einen neuen Vogel für seine private Sammlung gekauft habe. Meist behaupte er dann, er habe das Tier von einem Freund geschenkt bekommen, erzählt er verschmitzt. In seinem Zuhause im Hochhausdschungel hat Amir eine eigene Vogelzucht errichtet, in der er regelmäßig Jungtiere großzieht.
Neben Amir lernen die Zuschauer noch weitere außergewöhnliche Protagonisten kennen. Zuerst zu nennen wäre da seine 13-jährige Tochter Amirah. Um mehr Zeit für sie zu haben, hat Amir seinen alten Job als Tierpfleger aufgegeben. Das Mädchen möchte später einmal Malerin werden und hilft im Privatzoo des Vaters bei der Pflege und Fütterung. Das Zwitschern im Haus hat auf sie therapeutische Wirkung. Amirah leidet an einer schweren Darmkrankheit und berichtet, dass der Vogelgesang sie beruhige, wenn sich ein neuer Schub ankündige, und dass so ein schlimmerer Krankheitsverlauf verhindert werde.

Alt & neu
Als einer seiner Vogelkäfige repariert werden muss, besucht Amir den Käfigbauer Uncle Toni. Er ist einer der wenigen Menschen in Singapur, die das alte Handwerk noch beherrschen, denn die meisten Vogelkäfige werden heutzutage industriell gefertigt. Seine eigenen Kinder haben kein Interesse mehr an dem Beruf des Vaters und sind in der IT-Branche tätig, wie Toni mit einer Mischung aus Stolz und Wehmut erzählt. Dass die große Liebe zu den Vögeln auch ihre Schattenseiten hat, berichtet der Umweltaktivist und Vogeldetektiv Shane Chiok. Wildfang und der Verkauf von Wildvögeln sind in Singapur streng verboten, denn einige Arten sind bereits seit längerem vom Aussterben bedroht. Doch aufgrund der hohen Gewinnmargen halten viele Zoohändler sich nicht an die vorgegebenen Regeln und verkaufen in ihren Läden weiterhin Wildvögel, die sie kurzerhand als gezüchtet deklarieren. Mit Hilfe von Analysen des Gefieders und dem Erstellen von Verhaltensprofilen versucht Shane, den schwarzen Schafen unter den Tierhändlern auf die Spur zu kommen.
„Singvögel – Die goldenen Stimmen von Singapur“ bietet einen faszinierenden Einblick in die Szene der Vogelfans Singapurs und verschließt dabei nicht die Augen vor den sozialen Problemen, die vor allem aufgrund der extremen Mietpreisentwicklung in der aufstrebenden Republik in den letzten Jahren entstanden sind. Darüber hinaus widmet das TV-Team aber auch den gefiederten Stimmathleten jede Menge Screen Time. Welchen Platz Amir und sein Rotohrbülbül Ramdan, dessen Gesang seinen Besitzer an den von Pink Floyds Roger Waters erinnert, beim großen Gesangswettbewerb am Ende der Reportage einnehmen, könnt Ihr am 26. Oktober um 9.35 Uhr und am 31. Oktober um 7.25 Uhr bei arte selbst herausfinden. Sie kann außerdem auch ganz bequem in der Mediathek des Senders abgerufen werden.
Autor: Tim
Fotos: arte / © MedienKontor / Cordula Stadter
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