Wie klingt Dein Zuhause?
Die positiven Wirkungen von Klängen auf unser Wohlbefinden sind gut belegt, aber oft ungenutzt. Dabei lässt sich akustisch schon mit kleinen Dingen viel bewirken. Vor allem im Bereich Wohnen. Warum es Sinn macht, einen genauen Blick auf die Klänge zu werfen, mit denen wir uns Tag und Nacht umgeben? Es steigert unsere Lebensqualität! Ein Plädoyer für das Potenzial der Klänge.
Im Alltag begegnen uns viele Geräusche, die uns alles andere als guttun. Das Quietschen der Bahn, das Rattern eines Presslufthammers oder die schrille Stimme der Verkäuferin zum Beispiel. Leider können wir uns nicht immer aussuchen, was wir hören. Umso wichtiger ist es, dort auf Klänge zu achten, wo wir es können: zu Hause. Denn auch wenn uns das häufig gar nicht bewusst ist: Klänge wirken. Positiv oder negativ. Es lohnt sich daher außerordentlich, das Passende für unser Leben zu wählen. Weil Klänge uns in Wahrheit noch stärker inspirieren wie Farben, Licht oder Design.
Inspirierende Klänge statt akustischer Overload
Klang kann uns zu Hause freundlich begrüßen und unseren Puls beruhigen. Er signalisiert: Du bist zu Hause, hier bist Du sicher! Entspannte Naturklänge schaffen das besonders gut. Sie sind in unserem Unterbewusstsein abgespeichert und appellieren an unsere Ur-Instinkte. Ein Vogelzwitschern signalisierte unseren Vorfahren, dass keine Feinde in der Nähe sind, Wasserklänge symbolisieren Frische und Nahrung, ein Feuer Wärme und Schutz. Das Beste daran: Natürliche Geräusche lassen unseren Körper unmittelbar Glückshormone produzieren, wir fühlen uns augenblicklich wohl.
Über die Kunst, sich akustisch nicht vollzustellen
Die Dauerbeschallung in unserem Alltag führt zu einer Reizüberflutung. Unser Körper kann sie nur mit Mühe ausgleichen. Weniger ist mehr. In seinem Buch „The Power Of Sound“ plädiert der Klangprofi Cedric Engels neben einem bewussteren Umgang mit Klängen auch für einen wohldosierten Einsatz von Stille. Hintergrund ist, dass Klänge nur dann optimal wirken können, wenn sie keine akustischen Gegenspieler haben. Sprich: Dort, wo auch einmal Stille herrscht, können selbst leise Töne Wunder wirken. Ein Prinzip, das auch Vögel für sich nutzen. Sie zwitschern morgens und abends deshalb so gern, weil es ruhiger ist und sie besser Gehör finden. Ein ruhiges Umfeld hat den Vorteil, dass wir die Lautstärke von erwünschten Klängen absenken können. Das reduziert Lärmstress und steigert unser Wohlbefinden. Je mehr Ruhezeiten wir zu Hause genießen, desto gestärkter gehen wir hervor.
Viele positive Effekte auf unsere Lebensqualität
In einer ausgewogenen Klangumgebung gewinnt jeder erwünschte Ton an Bedeutung. Wir können uns besser fokussieren, auf das was wichtig ist. Aus diesem Grund wählen wir für ein gutes Gespräch instinktiv einen Ort, an dem wir uns „in Ruhe unterhalten können“. Entspannter Jazz zum Beispiel kann die Atmosphäre noch verstärken, sollte jedoch Free Jazz gespielt werden, dürfte das uns eher ablenken. Auch unsere Gedanken werden fokussierter mit Hilfe von Klängen. Töne haben die Kraft, uns in eine konzentrierte Stimmung zu bringen, die uns intensiver lesen und besser nachdenken lässt. Interieur-Experten empfehlen das Einrichten von Ruhezonen. So können wir uns in der Leseecke zum Beispiel bei Naturklängen wie Meeresrauschen entspannen und unseren Kreislauf „herunterfahren“. Klang-Rituale sind ebenfalls empfehlenswert: Sie helfen uns unter anderem beim Einschlafen oder Aufwachen. Die passende Beleuchtung und inspirierende Düfte verstärken die positive Wirkung.
Bewusst den Soundtrack des Lebens gestalten
Sich mit Klängen einzurichten, ist ein Ausdruck von Persönlichkeit. Genau wie manche Menschen zu kräftigen Farben tendieren, gibt es Menschen, die intensivere Klänge bevorzugen. Andere wiederum lieben besonders leise Töne. Wichtig ist zu spüren, was uns guttut. Unser Zuhause sollte akustisch aufgeräumt sein. Akustische Entschlackung ist ein Weniger von Tönen für ein Mehr an Wohlbefinden. Mit Klängen, die wir lieben, erstellen wir eine persönliche Playlist für ein schöneres Wohnen. Unsere Lieblingsklänge inspirieren uns, schenken frische Energie und machen einfach Freude. Das kann zum Beispiel auch das Schnurren einer Katze sein. Das sonore Geräusch ist ein Inbegriff für Wohlfühlen, es entspannt nicht nur den vierbeinigen Liebling, sondern auch unzählige Katzenfans in aller Welt.
Autor: Gunnar
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